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Staatsanwaltschaft Köln stellt neue KI gegen Kinderpornografie vor

Stand: 09.05.2025, 16:55 Uhr

In Köln haben heute der NRW-Justizminister Limbach und die Spezialabteilung Cyber-Crime über neue Entwicklungen der Internetkriminalität informiert. Eines steht fest: Es wird mehr.

Von Markus Schmitz

"Die digitale Kriminalität ist ein Wachstumsmarkt", sagt der Leiter der Kölner Spezialstelle Markus Hartmann. Er steht seit vielen Jahren an erster Stelle der Abteilung, die offiziell den sperrigen Namen "Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen" trägt. Die ZAC NRW, so die Abkürzung, ist zuständig für Nordrhein-Westfalen, sie ist aber auch bundesweit die größte Cybercrime-Einheit der Justiz.

Justizminister: "Ausufernder Kriminalitätsbereich"

Die Fälle von Cyberangriffen auf kritische Infrastruktur, wie zum Beispiel Krankenhäuser oder Forschungseinrichtungen, seien deutlich angestiegen. Die Expertinnen und Experten befürchten dabei ebenso, dass es eine große Dunkelziffer gibt, weil Firmen darauf verzichten, Angriffe anzuzeigen. Eines stehe fest: die Angriffe werden auch qualitativ besser, so der Leiter der Abteilung.

Auch die Zahl der Ermittlungen nach dem Fund von kinderpornografischem Material nehme zu. Das habe auch damit zu tun, dass soziale Netzwerke schneller Fälle melden würden, sagt Markus Hartmann. Seine Mitarbeitenden bearbeiten auch Fälle von  "HateCrime". Zum Beispiel, wenn Hassbotschaften im Netz gepostet werden, von denen sich laut Staatsanwaltschaft immer mehr  gegen Politikerinnen und Politiker richten.

Staatsanwaltschaft Köln stellt neue KI gegen Kinderpornografie vor

WDR Studios NRW 09.05.2025 00:46 Min. Verfügbar bis 09.05.2027 WDR Online


Mehr Kriminalität im Internet – KI soll helfen

Die Verantwortlichen der Justiz befürchten in einigen Jahren einen Personalmangel auch bei den Ermittlungsbehörden. Unter anderem deshalb wolle man immer mehr auf die Unterstützung von KI Systemen zurückgreifen. Für kinderpornografische Inhalte sieht das zum Beispiel so aus: Es gibt immer bessere Softwares, die auf Fotos angezogene von nicht angezogenen Menschen unterscheiden.

Das sei eine große Hilfe, sagt der NRW-Justizminister Benjamin Limbach. Wenn die KI beispielsweise nackte Kinder entdecken könnte, bräuchten die Ermittelnden nicht mehr stundenlang große Datensätze zu durchforsten, sondern könnten dann auch für Hausdurchsuchungen oder ähnliches eingesetzt werden. Das würde eine Menge Zeit sparen. Für ihn ist die aktuelle Situation des Cyber-Crime ein "ausufernder Kriminalitätsbereich".

Unsere Quellen:

  • Reporter vor Ort