
Über 2.000 Biker fahren für den guten Zweck durch Düsseldorf
Stand: 10.05.2025, 17:33 Uhr
Der Boden vibriert, ein Hauch von Benzin liegt in der Luft und ein Dröhnen von schweren Maschinen. Auf der Automeile in Düsseldorf haben heute die Zweiräder vorfahrt. Hier stehen knapp über 2.000 Motorräder und warten auf den Startschuss für den großen Motorradkorso "Bikers4Kids".
Von Piet Keusen
Zum 15. Mal schon treffen sich hier Männer und Frauen mit ihren Maschinen, um Spenden zu sammeln für die Kinderhospizarbeit in Düsseldorf und speziell den Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst.

Detlef Mehlmann ist Mitorganisator von Biker4kids.
Detlef Mehlmann gehört zum Orgateam und ist seit dem ersten Korso 2009 am Start. Er nennt den Korso liebevoll "krasse Herde" und sagt: "Wir sind ein Haufen Verrückter, die mit ihrem Hobby Gutes tun." Sie sammeln Geld für Kinder und Jugendliche, denen es nicht so gut geht. Dafür verteilen sie gegen Spende grüne Bändchen - grün ist die Farbe der Hospizarbeit. Alle Einnahmen für Essen und trinken werden gespendet. 2024 kamen so 95.000 Euro zusammen.
Schön, dass es ein solches Angebot für besondere Kinder gibt! Roshan Boeckmann
Angefangen hat alles 2009 mit 300 Teilnehmern. Heute stehen ab 8.30 Uhr erst Hunderte, dann Tausende Biker parat. Männer, Frauen und Kinder frühstücken gemeinsam, tanzen zur Livemusik und beten beim "Rock’n’Roll"-Gottesdienst.

Pfarrer und Notfallseelsorger Olaf Schaper hat die Biker mit einem "Rock'n'Roll"-Gottesdienst eingestimmt.
Den hält mit Notfallseelsorger Olaf Schaper ein echter Motorradfan: "Unser Motto: Rock’n’Roll is love! Das hier sind alles harte Jungs mit weichem Herzen. Wir reden hier nicht über, sondern mit den Kindern, die so wenig am Leben teilhaben können."
Heute sind sie mitten drin. Viele Kinder und Jugendliche und deren Geschwister fahren auf einem Motorrad oder einem Trike mit. "Eine tolle Aktion", lobt Roshan Boeckmann, "es ist so schön, dass es ein solches Angebot für besondere Kinder gibt. Meine Tochter Elisa zum Beispiel kann sonst ja nicht an allem teilnehmen." Heute ist die Dreijährige mittendrin, fährt mit der Mama auf einem quietschgrünen Trike mit.
Die Biker-Community ist nicht laut, frech oder unverschämt! Anna Gajewski
Fünf Stunden Programm mit rauchenden Reifen, Motorrad-Stuntshow und verkleideten Stormtroopers aus den Star-Wars-Filmen wirken zwar martialisch, können aber nicht davon ablenken, dass hier jeder Biker sein Herz am rechten Fleck hat. "Die Biker-Community ist nicht laut, frech oder unverschämt", sagt Anna Gajewski, "sondern Menschen mit Herz." Sie ist mit Freundin Vanessa Hausmann aus dem Westerwald angereist, verkleidet als Tigger und Ferkel aus Winnie Puh.

Zwei Teilnehmerinnen des Motorradkorso: Vanessa Hausmann und Anna Gajewski in Verkleidung als Tigger und Ferkel aus Winnie Puh
Es geht aber auch ums Motorradfahren. Deshalb wird es kurz vor 13.30 echt laut auf der Automeile. Im Sekundentakt starten die Motoren. Links dröhnt es, rechts raucht es. Und dann geht es los. Es dauert knapp eine Stunde, bis alle Biker auf der Straße sind und durch die Stadt fahren. Am Straßenrand warten Tausende Menschen, alle wollen sehen, welch krasse Herde da durch die Stadt rollt. Es gibt Applaus, vereinzelte Hupkonzerte von Autofahrern im Stau, am Ende aber überwiegend glückliche Gesichter. Und so rollt der Korso bis zu den Oberkasseler Rheinwiesen und wieder zurück zur Automeile.

Tausende Menschen am Straßenrand verfolgten den Motorradkorso.
Wie viel Geld zusammen gekommen ist, das wissen die Organisatoren noch nicht, die Summe wird erst zur Übergabe im Juli bekannt gegeben. Letztes Jahr waren das 95.000 Euro. "Wir hoffen natürlich, das zu toppen", sagt Mitorganisator Marc Hommen. Es waren allerdings ein paar Motorräder weniger dabei als 2024. "Deshalb wären wir auch mit der gleichen Summe zufrieden."
Unsere Quellen:
- Reporter vor Ort
- Bikers4kids
- Besucher