Kein Sonntagsspaziergang: Marathonwanderung in Siegen

Eine gute Kondition und ein starker Wille sind die Grundvoraussetzung, um an einem Wandermarathon teilzunehmen. Die meisten Läufer brauchen für die klassische Distanz von 42,2 Kilometern um die acht Stunden.

Der zertifizierte Wanderführer Frank Rother aus Bad Berleburg ist der Veranstalter. Er bietet mit seiner Wanderagentur "Rothaar-Touren" verschiedene Wander-Events an, zweimal im Jahr auch eine Marathonwanderung. Diese Wanderungen führen durch landschaftlich schöne Regionen: das Siegerland und Wittgenstein, wo Frank Rother lebt. Die nächste Marathontour für Wanderer findet am 22. November 2025 rund um den einzigen Premium-Wanderort NRWs, Bad Berleburg, statt.

Der frühe Start am Morgen ist eine aufregende Sache. Man kann richtig spüren, wie die Gruppe einen trägt. Das Teilnehmerfeld zieht sich aber bald auseinander. Jeder hat sein Tempo und sollte das auch gehen. Passt das Tempo mit dem, mit dem man eigentlich laufen wollte nicht, ergibt es Sinn, sich erst am Ziel wiederzusehen. Es findet sich immer ein anderer "Wander-Buddy", sagen viele Teilnehmer.

An diesem Morgen ist es ziemlich kalt. Zwiebellook ist angesagt. Welche Funktionskleidung man trägt und welche Schuhe über die 42 Kilometer bequem bleiben, das sollte jeder Teilnehmer bei seinen Trainingsläufen herausgefunden haben. Manche laufen auch mit Stöcken.

Warum man sich einen solchen Gewaltmarsch antut? Die meisten Teilnehmer sagen darauf, dass es gut tue, sich Ziele zu setzen, Pläne zu haben, um dann herauszufinden, ob und wie man es schafft.

Um an einer Marathonwanderung teilnehmen zu können, sollte man viel trainieren. Mehrmals die Woche zwischen 15 und 20 Kilometer am Stück laufen. Der Veranstalter Frank Rother prüft bei der Anmeldung, ob jemand diese Kondition besitzt oder nicht. Wer nur einen Halbmarathon laufen möchte, kann auch das auf den Rundkursen von Frank Rother tun.

Nach 21 Kilometern erwartet die Teilnehmer eine Versorgungsstation. Es ist wichtig, auch während der Wanderung stetig zu trinken und Nüsse oder Riegel zu essen, bevor ein Hungergefühl aufkommt.

Die Profis unter den Langstreckenwanderern nutzen solche Trinkblasen, die im Rucksack verstaut werden. Über einen Schlauch kann man so während des Laufens regelmäßig trinken, ohne anhalten zu müssen.

Einige setzen sich an der Versorgungsstation kurz hin, wechseln das Shirt und die Socken, andere bleiben lieber stehen. Was die Schuhe betrifft, sieht man unterschiedliche Modelle. Konditionell gut aufgestellte, so heißt es, könnten auch Turnschuhe tragen, manche laufen auch in Barfußschuhen, die meisten tragen Wander-Halbschuhe. Hohe Wanderstiefel eher nicht.

Zwei von Frank Rothers Helfern, die eine solche Veranstaltung erst möglich machen: Sandra und Nadine. Sie laufen immer hinten, damit niemand verloren geht, um langsamere Läufer mitzunehmen und um die, die gerade einen Durchhänger haben (bei Kilometer 30 sei es oft schwierig, sagen einige der Teilnehmer), zu motivieren. Die Teilnehmer schätzen die familiäre Atmosphäre bei Frank Rothers Wanderveranstaltungen. Es wird auch keine Zeit vorgegeben, in der der Kurs bewältigt werden muss.

Die magische Zahl: Die meisten der Teilnehmer kommen nach etwa acht Stunden ins Ziel.

So sehen Sieger aus. Die Vier sind den ganzen Lauf zusammen geblieben und glücklich, nach acht Stunden gemeinsam anzukommen.

Schuhe ausziehen ist oft die erste Amtshandlung nach dem Zieleinlauf. Diese Teilnehmerin aus Köln, die öfter solche langen Wanderungen macht, hat immer ihre bequemen Schuhe dabei und fährt in ihnen auch zurück nach Hause.