2. Bundesliga: Köln steigt auf | Aktuelle Stunde 02:47 Min. Verfügbar bis 18.05.2027

"Nie mehr 2. Liga": Tausende Fans feiern Aufstieg des 1. FC Köln

Stand: 18.05.2025, 20:59 Uhr

Köln ist außer Rand und Band - der "Effzeh" ist nach einem 4:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern in die Fußball-Bundesliga aufgestiegen. Mehr noch: Die Mannschaft von Friedhelm Funkel holte damit auch den Zweitliga-Meistertitel. Die Fans hielt es nicht auf den Rängen.

Von Jochen Hilgers und Estella Mazur

Um 11.30 Uhr hatte der 1. FC Köln im noch leeren Stadion eine Meisterfeier durchgeprobt. Das war eine Anweisung der DFL gewesen. Gut sechs Stunden später wurde das Eingeübte dann Realität.

Als letzter wurde Zweitliga-Meistercoach Friedhelm Funkel von Stadionsprecher Michael Trippel geehrt. Der 71-Jährige, der erst vor knapp zwei Wochen das Amt seines entlassenen Vorgängers Gerhard Struber übernommen hatte, erhielt den meisten Applaus.

Für Trainer-Routinier Funkel ist es der siebte Bundesliga-Aufstieg seiner Karriere - und der zweite mit dem "Effzeh". Auch Köln kehrt zum insgesamt siebten Mal in seiner Klubgeschichte ins Fußball-Oberhaus zurück.

Platzsturm nach Spielende

Ab der 80. Minute füllte sich das sowieso schon restlos ausverkaufte Kölner Stadion noch mehr. Tausende, die das Spiel vor dem Stadion mehr schlecht als recht verfolgen konnten, stürmten die Südtribüne und drängten sich dicht an dicht in den Mundlöchern des Stadions.

Nach Abpfiff ergoss sich eine ganze Woge über den Platz. Polizei und Sicherheitsdienst hielten sich zurück. Ein Eingreifen wäre wohl auch zu riskant gewesen. Die Menge verhielt sich - von einigen Pyroaktionen abgesehen - zunächst recht diszipliniert.

Party auch in Kölner Innenstadt

FC-Fans feiern den Aufstieg. | Bildquelle: WDR / Mazur

Auch in der Kölner Innenstadt begann mit Abpfiff sofort die Aufstiegsparty. Die Ringe füllten sich. Die Fans strömten aus den Kneipen nach draußen, um ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen. Ob am Stadion oder in der Stadt: "Nie mehr zweite Liga" schallte es überall aus tausenden Kehlen.

Lars Niewöhner bekam kein Ticket. | Bildquelle: WDR / Mazur

Lars Niewöhner hatte keine Karte mehr für das Saisonfinale bekommen. Geguckt wurde im Garten eines Nachbarn: "Als der FC es dann gemacht hat, hab ich geschrien vor Glück." Nach dem Spiel ging es zum Feiern auf die Ringe, "um die Anspannung abzubauen".

Volker Schäfer, Birgit Esser (Mitte) und Katja Buss mussten das Spiel mit Kaiserslautern-Fans gucken. | Bildquelle: WDR / Mazur

Die Freunde Volker Schäfer, Birgit Esser und Katja Buss verfolgten das Spiel in einer Kölner Kneipe. Ausgerechnet die war voller Kaiserslautern-Fans. Für die Kölner hatte sich das "Problem" schnell erledigt: "Nach dem ersten Tor war Ruhe." Der Sieg, der Aufstieg und die Meisterschaft müssen erstmal verarbeitet werden: "Wer hätte das gedacht!"

Neuer Rasen muss verlegt werden

Wie üblich ist ein Platzsturm nicht umsonst zu haben. Viele Fans zeigten sich später mit Rasenstücken in den Händen: als Andenken an den siebten Bundesliga-Aufstieg.

Ein neuer Rasen muss also her, aber das wird der FC verschmerzen können. In der ersten Liga gibt es ungleich viel mehr Geld zu verdienen. Am Montag wird der Verein mit den Vorbereitungen für die nächste Erstliga-Saison planen.

Bleibt Funkel beim FC?

Funkel könnte die Aufgabe in der ersten Liga reizen. | Bildquelle: WDR / Hilgers

Trainer Friedhelm Funkel hatte zwar gesagt, er stünde nur für die besagten letzten zwei Saisonspiele zur Verfügung. Das könnte aber nicht hundertprozentig sein letztes Wort sein. Den FC durch eine möglichst erfolgreiche Erstliga-Saison zu führen, könnte ihn ja vielleicht reizen. Außerdem sagte er mehrmals, wie sehr er das Potential der Mannschaft schätze.

Unsere Quellen:

  • Beobachtungen der WDR-Reporter im Stadion
  • Beobachtungen der WDR-Reporter in der Kölner Innenstadt
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