Anti-Atom-Bewegung protestiert gegen Castor-Transporte in Ahaus

Stand: 19.05.2025, 11:55 Uhr

In Ahaus demonstrieren am Montag Anti-Atomkraft-Initiativen gegen die geplanten Castortransporte aus Jülich. 152 Transporte mit rund 300.000 hochradioaktiven Brennelementkugeln aus dem Forschungszentrum Jülich sollen ins Zwischenlager Ahaus gebracht werden.

Anlass für den Protest sind die Vorbereitungen für den Start der Castor-Transporte. So wird etwa der Kreisverkehr in Ahaus, den der 130 Tonnen schwere Castor-Lkw passieren muss, seit heute umgebaut. Um 9 Uhr startete das Bündnis aus verschiedenen Anti-Atom-Initiativen deshalb seinen Protesttag am Kreisverkehr mit einer Mahnwache.

Mahnwache und Kundgebung

Um 18 Uhr treten die Betreiber des Jülicher und des Ahauser Zwischenlagers gemeinsam vor dem Ahauser Stadtrat auf, um über den Stand des Castor-Verfahrens zu berichten und sich den Fragen der Öffentlichkeit zu stellen. Vor dem Rathaus findet deshalb eine Kundgebung der Atomkraft-Gegner statt.

Aktionstag zu Castor-Transport Jülich nach Ahaus WDR Studios NRW 19.05.2025 00:52 Min. Verfügbar bis 19.05.2027 WDR Online

"Die Initiativen untermauern damit ihre Forderung an die neue Bundesregierung sowie die schwarz-grüne NRW-Landesregierung nach einem sofortigen Moratorium für sämtliche Castor-Vorbereitungen", heißt es in der Pressemitteilung der Atomkraftgegner.

Forderung: Zwischenlager in Jülich

Die Forderung der Initiativen: Neubau eines modernen Zwischenlagers in Jülich, wo der hochradioaktive Atommüll erzeugt wird, und keine weiteren Transporte quer durch NRW.

152 Einzeltransporte mit enorm hohem Polizeiaufwand auf die Straße zu schicken, mache keinen Sinn, sagt Marita Boslar vom Jülicher Aktionsbündnis "Stop Westcastor". "Sie gefährden nur die Öffentlichkeit und belasten die Polizei aufgrund der erheblichen Terror- und Sabotagegefahr noch stärker als bislang schon. Hochradioaktiver Atommüll gehört nicht auf die Autobahn."

"Wir erwarten, dass sich die zuständige NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) umgehend mit dem neuen Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) an einen Tisch setzt und ernsthafte Verhandlungen aufnimmt", so Felix Ruwe von der Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus".

Unsere Quellen:

  • Marita Boslar, Aktionsbündnis "Stop Westcastor" Jülich
  • Felix Ruwe, BI "Kein Atommüll in Ahaus"
  • Matthias Eickhoff, Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
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