Weltkriegsbombe in Köln: Entschärfung am Dienstag

Lokalzeit aus Köln 16.05.2025 02:30 Min. Verfügbar bis 16.05.2027 WDR Von Stefan Gerich

Weltkriegsbombe in Köln: Entschärfung am Dienstag

Stand: 16.05.2025, 18:29 Uhr

Die Weltkriegsbombe in Köln-Lindenthal soll am Dienstag entschärft werden. Eine kurzfristige Evakuierung am Freitag war nicht nötig.

Leichtes Aufatmen bei den Menschen in Köln-Lindenthal. Am Freitag (16. Mai) musste dort niemand seine Wohnung verlassen. Das stand im Raum, bevor klar, was genau der Kampfmittelbeseitigungsdienst im Boden findet. Jetzt ist klar: eine Fünf-Zentner-Bombe aus dem zweiten Weltkrieg muss entschärft werden, aber erst am Dienstag (20. Mai).

Lageplan Köln Lindenthal

Der Evakuierungsbereich in Köln-Lindenthal

Alle Anwohner in einem Radius von 300 Metern um den Fundort der Bombe müssen dann ihre Wohnungen verlassen. Laut Stadt soll das etwa 2.700 Menschen betreffen. Auch ein Seniorenhaus und Teile der Uniklinik Köln werden evakuiert. Für Anwohner, die nicht bei Freunden oder der Familie unterkommen wird eine Anlaufstelle im Rheinenergie-Stadion eingerichtet.

Uniklinik Köln: Großteil der Patienten soll entlassen werden

Das Uniklinikum Köln

Teile der Uniklinik Köln liegen in der Sperrzone

Da auch Teile der Uniklinik in der Evakuierungszone liegen, sollen die meisten Patienten - sofern medizinisch vertretbar - nach dem Wochenende zur eigenen Sicherheit entlassen werden, sagte Krisenstabsleiter Felix Kolibay. Neuaufnahmen soll es bis zur Entschärfung der Bombe keine geben. Für schwer kranke Patienten soll es aber keine aufwendigen Transporte geben. Stattdessen sollen sie in sichere Zimmer verlegt werden.

Den laufenden Betrieb im Krankenhaus von jetzt auf gleich zu stoppen, ist laut Kolibay keine alltägliche Sache. Man habe aber schon Erfahrungen aus anderen Evakuierungen. Die Patienten hätten dafür in der Regel Verständnis, so das Klinikum. Zunächst überwiegt aber auch an der Uniklinik die Erleichterung, dass nicht schon am Freitagnachmittag geräumt werden muss.

Weltkriegsbombe in Köln: Entschärfung am Dienstag

WDR Studios NRW 16.05.2025 00:39 Min. Verfügbar bis 16.05.2027 WDR Online


Uniklinik Köln hatte Container aufgestellt

Die Uni-Klinik Köln hatte sich bereits seit Wochen auf die anstehende Blindgängersuche vorbereitet. Denn insgesamt drei Verdachtspunkte für mögliche Weltkriegsbomben befanden sich in unmittelbarer Nähe zum Campus. Ein Verdachtspunkt hatte sich jetzt bestätigt.

Seit Dienstag standen deswegen bereits Schutzcontainer im Bereich der Kerpener Straße und dem Leiblplatz für ein mögliches Evakuierungsszenario bereit.

Fund bei Bodenuntersuchungen für geplante Stromtrasse

Am Freitagmorgen haben Kampfmittel-Experten den Boden entlang einer geplanten Stromtrasse aufgegraben - um zu klären, ob Blindgänger aus dem zweiten Weltkrieg im Untergrund liegen und wenn ja, was für welche. Bodenuntersuchungen hatten laut Stadt zuvor Hinweise auf metallische Gegenstände ergeben.

Ein mögliches Szenario war demnach auch eine Entschärfung sowie eine Evakuierung noch am Freitag. Das hing davon ab, welchen Zünder die möglichen Bomben gehabt hätten. Schon am Mittwoch waren deshalb rund 10.000 Haushalte provisorisch über eine mögliche Evakuierung informiert worden. Jetzt steht fest: Ja, es gibt eine Weltkriegsbombe - aber entschärft werden muss sie erst am Dienstag (20. Mai).

Unsere Quellen:

  • Uniklinikum Köln
  • Stadt Köln