Mindestpreise für das private Erdbeeren Pflücken

01:44 Min. Verfügbar bis 18.05.2027

Erdbeeren zum Selbstpflücken: Manche Kunden werden immer dreister

Stand: 18.05.2025, 17:52 Uhr

Erdbeeren frisch selbst pflücken: Das geht an vielen Orten in NRW. Doch leider werden manche Kunden immer dreister. Sie schlagen sich beim Pflücken den Bauch voll und bezahlen am Ende nur eine Hand voll. Den Erdbeerbauern reicht es - statt Vertrauensvorschuss gibt's jetzt Mindestpreise.

Rot, süß lecker - die Deutschen lieben ihre Erdbeeren. Bei einer aktuellen Umfrage des Marktforschungsinstituts Yougov wurde sie mit Abstand zur Lieblingsfrucht gewählt. Wie praktisch, dass man die Früchtchen auch in NRW bei vielen Bauern direkt frisch vom Feld pflücken kann. Das Prinzip ist einfach: Wer mag, kann die vollen Erdbeerschalen entweder am Verkaufsstand am Rande des Feldes kaufen - oder eben selber pflücken, wiegen lassen und ehrlich bezahlen. So weit die Theorie.

Doch manche Pflücker werden immer dreister. Sie gehen auf die Felder, schlagen sich den Bauch voll und bezahlen am Ende nur ein Händchen voll.

Statt Vertrauensvorschuss gibt es Mindestpreise

Landwirt Robert Bossmann

Erdbeerbauer Robert Bossmann

Dabei ist ein bisschen naschen gar nicht verboten. Doch es gibt Grenzen, sagt auch Landwirt Robert Bossmann, der seit über 30 Jahren Erdbeeren anbaut: "Wir haben eine Mindestpflückmenge und die muss man erreichen. Es geht ja nicht, dass eine Großfamilie mit fünf oder sechs Kindern hier pflücken geht und nachher mit einem Kilo aus dem Feld rauskommt."

Auch anderen Landwirten reicht es. Manche Erdbeerbauern nehmen schon Eintritt, um sich vor Mundraub im größeren Stil zu schützen. Und es gibt längst Obstbauern, die Kameras an ihren Feldern aufstellen, um zu verhindern, dass Diebe ganze Bäume abernten.

"Fehlendes Unrechtsbewusstsein"

Auf einem Feld in Geldern-Walbeck stehen abgebrochene grüne Spargelstangen

Abgebrochner Grüner Spargel nach Raubzug

Fehlendes Unrechtsbewusstsein attestiert auch Peter Muß vom Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauern den Gelegenheitsdieben: "Das beginnt damit, dass sich ein Spaziergänger auf dem Weg einfach einen Apfel vom Baum pflückt und isst. Das geht über den Spaziergänger, der sich auf dem Feld einen Kopf Salat schneidet. Das geht aber bis dahin, dass Leute auf ein Feld fahren und sich den Kofferraum vollladen."

Und auch diese Diebestouren im großen Stil sind keine Seltenheit. Erst im April hatten Diebe am Niederrhein 250 Kilo Spargel von einem Feld geklaut.

"Der Jahreslohn steht auf dem Feld"

Wer sich einfach an fremden Obstbäumen bedient, begeht Diebstahl. Der Rheinische Landwirtschaftsverband appelliert daher an die Vernunft der Selbstpflücker:

"Landwirte arbeiten das ganze Jahr über für diese eine Ernte, im Prinzip steht also der Jahreslohn dort auf dem Feld." Rheinischer Landwirtschaftsverband

Nehme der Diebstahl überhand, schmerze das die Landwirte ordentlich. Es koste Geld und Nerven.

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