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Personalausfall am Gleis: 1000 neue Lokführer in NRW benötigt

Stand: 25.05.2025, 14:23 Uhr

Neben der teils maroden Bahninfrastruktur sind personelle Engpässe einer der Hauptfaktoren für Zugausfälle und Verspätungen im Bahnverkehr. Und die Situation im Land droht sich zu verschärfen.

In den nächsten zwei Jahren müssen in NRW mehr als 1000 Lokführerstellen neu besetzt werden. Viele gehen in Rente, gleichzeitig steigt die Zahl derjenigen, die wegen hoher Belastung den Beruf aufgeben.

Akut fehlen bereits 500 Lokführer in NRW für Personen und Güterverkehr, schreibt das NRW-Verkehrsministerium dem WDR auf Anfrage.

Quereinstieg für die Schiene

Die Landesregierung fördert daher seit einigen Jahren die Ausbildung von Fachpersonal. Verantwortlich seien aber auch die Verkehrsunternehmen selbst, betonte Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) in einem WDR-Interview.

Eigentlich müssen Unternehmen ausbilden, aber in der Bahnbranche wurde das nicht gemacht wegen hohem Kostendruck und Konkurrenzkampf. Und dann gehen viele in den Ruhestand. Und plötzlich stellt man fest, es fehlt an Personal. Oliver Krischer, Grüne
NRW-Verkehrsminister

Die Initiative "Fokus Bahn" unterstützt außerdem den Quereinstieg von Seiten des Landes. In speziellen Kursen werden Menschen in gut einem Jahr zu Lokführern und Lokführerinnen ausgebildet. Doch auch die Umschulung braucht Zeit und genügend Interessenten. Und sie ist wegen strenger Prüfungen und hoher Lernintensität nicht für jeden leicht und schnell zu bewältigen. Aktuell schafft ein Drittel der Bewerber die Umschulung nicht.

Unsere Quellen:

  • NRW-Verkehrsministerium
  • Programm "Fokus Bahn NRW"
  • Statement Oliver Krischer
  • Gespräche mit Quereinsteigern
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